Julius und ich |
Am Donnerstag und Freitag haben wir die Inventur im Hauptlager durchgeführt. Durch das Überprüfen und Dokumentieren aller Chargen und Verfallsdaten dauerte das Ganze natürlich etwas länger als das reine Zählen. Wir haben es aber mit vereinten Kräften doch zügig geschafft. Julius, der Pharmacy Technician, hat als Einstand schon einmal bei der Eingabe der Ergebnisse in die Datenbank mitgeholfen. Sein erster Arbeitstag wird am 20.März sein. Auch der zweite Eindruck (nach dem ersten beim Vorstellungsgespräch) war weiterhin gut und ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Die durch AoG ermöglichte Anstellung pharmazeutischen Personals im seit fast 50 Jahren laufenden Outreach Programm läutet bei AMREF eine neue Ära ein. Bisher kümmerten sich Krankenschwestern um die Lagerhaltung, wie es auch in vielen kleineren Kliniken und Gesundheitsstationen noch der Normalfall ist. Nach Julius' Einarbeitung im Lager in Nairobi werden wir dann gemeinsam weiter an der "good pharmacy practice" bei AMREF arbeiten und diese dann im weiteren Projektverlauf auf Outreach Kliniken in Kenia und Tansania ausweiten.
Zunächst einmal ist nun die Datenbank endlich gefüttert und es kann mit dem Test losgehen. Leider werde ich dies nun von Deutschland aus verfolgen müssen (aber zum Glück gibt es ja E-Mail und Skype) und hoffe, dass sich das System bis zu meinem nächsten Besuch im Sommer etabliert hat.
Aufbruchstimmung herrscht ansonsten nicht nur bei mir. Viele der "Expats" hier fahren über die Wahlen weg. Auch mein Hotel leert sich zunehmends und das Buffet beim Frühstück und Abendessen wird täglich kleiner. Diejenigen, die sich entschlossen haben hier zu bleiben, legen nun Vorräte an, für den Fall, dass man das Haus nicht verlassen kann.
Viele Kenianer, mit denen ich gesprochen habe, wollen am 4. März frühstmöglichst ihre Stimme abgeben und dann schnell wieder nach Hause oder in ihre Dörfer reisen... Wie das alles genau ablaufen wird, kann ich mir im Moment nicht vorstellen bzw. kann das wahrscheinlich niemand so richtig. Insgesamt wird die Stimmung immer angespannter. Alle hoffen auf einen friedlichen Verlauf und wo man hinsieht und hinhört wird über friedliche Wahlen gesprochen und dafür gebetet.
Heute gibt es noch die zweite "Big Debate".
So packe ich nun langsam meinen Koffer, natürlich mit ein bisschen Wehmut, aber auch zufrieden mit dem, was wir geschafft haben. Und wenn man weiß, dass man wiederkommt, fällt einem der Abschied doch um einiges leichter...