Sonntag, 19. Juli 2015

Mile 46

Bevor es für uns nach der Schulung zurück nach Nairobi ging, stoppten wir noch einmal im Gesundheitszentrum von Mile 46. Von der Hauptstraße in Richtung tansanische Grenze ist es noch eine gute Dreiviertelstunde Fahrt über eine unbefestigte Straße (die aber schon deutlich befestigter ist als noch im Februar), vorbei an etlichen Ziegen- und Rinderherden und an einigen Masaibehausungen.
Bei der Ankunft in Mile 46 (so genannt, weil sich der Ort auf Meile 46 auf der Eisenbahnstrecke von Magadi nach Nairobi befindet) fühlt man sich fast wie in einem Western. Hitze, Stille bis auf Quietschen und Klappern einiger Türen und Fenster des Gesundheitszentrum durch den leichten Wind, außerdem noch ein einsamer Eisenbahnwaggon auf den Gleisen. Dazwischen tauchten dann aber doch ein paar bunte Farbtupfer auf: die mit ihren Shukas und Perlen geschmückten Masai. 
Im Gesundheitszentrum war nicht allzuviel los. Etwa 40 Patienten kommen hier jeden Tag vorbei. An Markttagen werden es aber auch mal bis zu 200. Geduldig warten sie bis sie an der Reihe sind, was durchaus länger dauern kann. Da die Wege aus den Dörfern und Häusern der Patienten sehr weit sein können, wird eben versucht, alles auf einen Rutsch zu erledigen und die Zeit muss man sich eben nehmen.
Ein Blick in die leider doch immer noch sehr leeren Regale und Lager hebt wieder die Notwendigkeit einer guten Organisation und Planung der Arzneimittelbestellungen hervor, damit die Patienten nach ihrem mehrstündigen Fußmarsch nicht ohne die dringend benötigten Medikamente wieder zurückkehren. Harrison, Teilnehmer unserer Schulung, wird sich nun verstärkt mit dem Thema beschäftigen und auch seine Kollegen miteinbeziehen und dazu schulen. Am Ende profitieren von einer guten Lagerhaltung alle, von den Patienten bis hin zu den Angestellten der Klinik. 

Nach einem zünftigen "Nyama choma ya mbuzi" (gegrilltes Ziegenfleisch) ging es dann zurück nach Nairobi in mein schon bekanntes Heim in South C. Nun stehen die Auswertung der Schulung und die Planung des Follow-Ups an, genauso wie die Fortführung des Projektes mit amref.

Bildquelle: www.paulhahn.de

Mile 46

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