Nun ist schon wieder Halbzeit meiner Reise und auch wenn
drei Wochen zunächst ausreichend erscheinen, so verrinnt die Zeit am Ende
irgendwie doch immer zu schnell. Neben der Nachbereitung der letzten Woche und der
Vorbereitung der nächsten Woche (in der wir Krankenhäuser in Kajiado county
besuchen werden, die an der nächsten Schulung teilnehmen) habe ich im Zuge
unserer neuen Kooperation mit den German Doctors die Gelegenheit genutzt und
mir ihr Projekt im Mathare Valley Slum angeschaut, insbesondere natürlich die
Apotheke.
Der Mathare Valley Slum ist nach Kibera der zweitgrößte Slum
Nairobis. In der Ambulanz der German Doctors „Baraka“ (was auf Suaheli „Segen“
bedeutet) werden täglich 250 – 300 Patienten versorgt. Neben der allgemeinen
Patienten gibt es auch eine Tuberkuloseeinheit, eine HIV-Klinik sowie ein
„Feeding Programme“, in dem Unterernährte Patienten behandelt und zu einer
(soweit es in diesem Umfeld geht) vollwertigen Ernährung geschult werden.
In der Apotheke arbeiten zwei Pharmacy Technologists, die
sich um Bestellungen, Lagerung, Verteilung und Abgabe der Medikamente an die
Patienten kümmern. Bei den hohen Patientenzahlen und dem Umschlag an
Medikamenten sind sie damit gut ausgelastet. Eingekauft werden Medikamente und
Hilfsmittel alle zwei bis drei Wochen vor allem bei MEDS, dem Lieferanten, bei
dem wir auch für AMREF die Arzneimittel bestellen. Der präqualifizierte
Lieferant nach WHO liefert hochwertige Arzneimittel zu immer noch
erschwinglichen Preisen. Das Hauptlager ist übersichtlich gestaltet, sogar eine
Klimaanlage vorhanden, die nur leider gerade nicht funktionierte. Aber der
„fundi“ war (Handwerker) bereits angefragt. Die Abgabe an Patienten findet in
einem anderen Raum statt, der sogenannten „main pharmacy“. Hier werden die
Medikamente individuell für die Patienten zusammengestellt und mit den
entsprechenden Einnahmehinweisen abgegeben. Für die Lagerhaltung existieren
bereits Stock cards sowie auch Exceltabellen. Allerdings besteht auch hier der
Wund nach einer geeigneten Lagermanagementsoftware, um die einzelnen Prozesse
zusammenzuführen und einfacher auswerten zu können. Gemeinsam haben wir uns zu
diesem Zweck auch die AoG Software angeschaut und überprüfen nun, wie die
nötigen Änderungen umsetzbar sind. Außerdem sollen in der jeden Mittwoch für
die Mitarbeiter stattfindenden „CME“ (continous medical education) demnächst
dann auch pharmazeutische Themen mitgeschult werden. So habe ich in zwei Tagen einen guten Überblick über die
Arbeit der German Doctors in Mathare bekommen.
In den nächsten zwei Tagen stehen nun noch die letzten
Termine in Nairobi auf dem Plan, da wir die gesamte nächste Woche in Kajiado
(ein an Nairobi angrenzendes county) unterwegs sein werden.
Besuch bei den German Doctors |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen